Jahrestagung 2023

BRÜCKEN BAUEN  – MEHR DIALOG IN KRISENZEITEN

Programm

Donnerstag, 1. Juni 2023

 

ab 11:30 Uhr

Ankommen mit Mittagsimbiss

13:00 Uhr

Eröffnung der Tagung
Jörg Sommer, Koordinator der Allianz Vielfältige Demokratie

Begrüßung
Prof. Thomas Popp, Staatssekretär für Digitale Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung, Mitglied der Staatsregierung und CIO sowie Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für die Kulturhauptstadt Europas 2025

Begrüßung
Klaus-Peter Hanke, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Pirna, Sachsen

13:10 Uhr

Partizipatives Panel: „Brücken bauen – Mehr Dialog in Krisenzeiten“

Prof. Thomas Popp
Staatssekretär für Digitale Verwaltung, Mitglied der Staatsregierung und CIO sowie Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für die Kulturhauptstadt Europas 2025

Katja Meier
Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung

Petra Köpping
Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Klaus-Peter Hanke
Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Pirna, Sachsen

Prof. Dr. Manuela Glaab
Professorin für Politikwissenschaft an der RPTU – Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau und Mitglied im Fachbeirat Bürgerbeteiligung beim Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung

14:45 Uhr

Session 1: Thementische

Evaluation von Beteiligungskultur

Das unter Mitwirkung von Mitgliedern der Allianz Vilefältige Beteiligung entwickelte Qualitätsmanagementsystem „Gute Beteiligung“ basiert auf den 10 Grundsätzen für Gute Beteiligung der Allianz Vielfältige Demokratie. Nach einem über dreijährigen Entwicklungsprozess fanden im vergangenen Jahr die ersten Evaluationen von beteiligenden Kommunen statt. Wir betrachten die konkreten Erfahrungen aus diesen Evaluationsprozessen und diskutieren die Potentiale einer standartisierten Evaluationskultur in der Bürgerbeteiligung.

  • Jörg Sommer, Berlin Institut für Partizipation
  • Nora Regös, Stadt Heidelberg
  • Sylvia Hoyer, Stadt Erfurt

Austausch zu Beratungsangeboten der Allianz

Viele Mitglieder der Allianz Vielfältige Demokratie leisten in den unterschiedlichen Bereichen und institutionellen Konstellationen Beratung. Wir bringen diese und weitere Akteure an einen Tisch, zu einem offenen Austausch über die Prozesse, die Qualität, den Bedarf und die Finanzierungsmodelle von Beratung zu Fragen der Bürgerbeteiligung.

  • Andreas Paust, Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung e. V.
  • Astrid Köhler, Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung e. V.

Das Beteiligungsportal des Freistaates Sachsen – die Plattform für die Bürgerbeteiligung von Land und Kommunen

Mit dem Beteiligungsportal unterstützt die Sächsische Staatskanzlei staatliche und kommunale Behörden bei der Umsetzung von Vorhaben der Online-Bürgerbeteiligung. Von formellen Beteiligungsverfahren wie die Beteiligung in Vorbereitung von Gesetzesvorhaben oder Planverfahren in der Raumordnung über klassische Online-Dialoge bis hin zu Ereignis- oder kommunalen Mängelmeldern lassen sich mit dem Portal zahlreiche Beteiligungsformate umsetzen. Und das nicht nur in Sachsen sondern in Kooperation auch in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Hessen.

  • Ralf Pietsch, Sächsische Staatskanzlei, Referent, Projektleiter Beteiligungsportal

Krisen-Dialog-Zukunft – Kommunikation und Moderation von Konflikt- und Krisensituationen in unseren Kommunen

Wie gelingt es, veritable kommunale Krisen im optimalen Fall präventiv, im akuten Fall deeskalierend zu begegnen und die Verantwortungsträger dabei umfassend zu unterstützen? Welche Handlungsoptionen, Methoden und Grundhaltung der Kommunikation und Moderation haben sich bewährt? Wie und was muss man im Vorfeld einer Bürgerversammlung bedenken und vorbereiten? – Diesem Fragenkomplex widmet sich der Thementisch zur kommunalen Konflikt- und Krisenkommunikation. Das Projekt Krisen-Dialog-Zukunft bringt dabei praktische Erfahrungswerte aus der Moderation von über 400 konflikthaften Großgruppenformaten aus den Jahren 2015 – 2022 mit und stellt besondere Gelingensfaktoren vor.

  • Madeleine De Saulce, Aktion Zivilcourage e. V
  • Andreas Tietze, Aktion Zivilcourage e. V

Aus Forschung und Praxis – Konfliktstufen und Formatwahl in der lokalen Krisenintervention

Wie findet man das richtige Dialogformat für den bestehenden oder beschriebenen Konflikt? Der Thementisch beschäftigt sich mit der Relevanz des richtigen Veranstaltungsformates in Dialogprozessen. Dazu wird zunächst in die Theorie der Konfliktstufen eingeführt. Dieses Konzept wird alsdann auf lokale Kriseninterventionsprozesse angewendet und erklärt, welche Formate in welcher Situation angemessen sind und welche häufigen Fehler es zu meiden gilt.

  • Dr. Cathleen Bochman, Aktion Zivilcourage e. V.
  • Janek Treiber, M. A. Lehrstuhl für politische Systeme und Systemvergleich der Technischen Universität Dresden

Konflikt auf der Straße: Neue Herausforderungen – Neue Wege zum Dialog; Protestgeschehen mit permanent wechselnden Themen und immer komplexeren Zielgruppen

In den letzten Monaten standen die Verantwortungsträger und -trägerinnen in den Kommunen des ländlichen Raums in Sachsen unter einer besonderen Anspannung. Neben den Herausforderungen der Pandemiesituation kamen Woche für Woche Menschen entlang der B96 in Sachsen zusammen, um – oft unangemeldet – gegen die Maßnahmen zu protestieren. Dabei ist die Gruppe der Protestierenden sehr heterogen, bietet aber insbesondere Rechtsextremisten ein hohes Mobilisierungspotenzial. Diese Proteste versteht B3 als Symptom eines tieferliegenden Wertekonfliktes. Das dazu von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Landespräventionsrat des Freistaat Sachsens geförderte Projekt „ZWISCHEN WUT UND STILLEM PROTEST“ entwickelt und erprobt Wege und Möglichkeiten den Fokus des Diskurses vor Ort auf das Verbindende und nicht das Trennende zu lenken. Mit seinem systemischen Ansatz stärkt das Projekt die Verantwortungsträger und -trägerinnen in Verwaltung und Vereinen vor Ort in ihrem Handlungsspielraum.

  • Bernd Stracke, Institut B3, Projektleiter

Differenzen in der Stadtgesellschaft: Auf dem Weg zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Sachsen. Der Bürgerbeteiligungsprozess der Stiftung friedliche Revolution Leipzig

Am 4. Dezember 2008 forderte der Deutsche Bundestag die Bundesregierung auf, „gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig den Beitrag der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt zur Friedlichen Revolution auf angemessene Weise zu würdigen.“ Mit seinem Beschluss vom 17. Juni 2009 nahm der Stadtrat der Stadt Leipzig diesen Auftrag an und begann mit ersten Planungen für eine Umsetzung. Der erste Verfahrensversuch wurde im Jahr 2014 ohne Ergebnis beendet. Ende 2017 beauftragte die Leipziger Ratsversammlung die Stiftung Friedliche Revolution, einen neuen Verfahrensvorschlag für ein Denkmal zu entwickeln. Auf Basis dieses Konzepts beschloss der Leipziger Stadtrat in seiner Sitzung im September 2021, Oberbürgermeister Burkhard Jung erneut mit dem Beteiligungsprozess zu einem Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig zu beauftragen. Die transparente Umsetzung des Prozesses übernahm die Stiftung Friedliche Revolution als Vertreterin der Zivilgesellschaft unter breiter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Am 16. Juni 2022 konnte der Leipziger Stadtrat den Standortvorschlag des Leipziger Bürgerrats annehmen und in einem ersten Schritt den Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig als Denkmalsstandort bestimmen. Aktuell läuft das Verfahren zur Umsetzung des Denkmalwettbewerbs, der im Herbst 2023 ausgelobt werden soll.

  • Gesine Oltmanns, Stiftung friedliche Revolution Leipzig, Mitglied des Vorstands
  • Marett Katalin Klahn, Referat Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt, Stadt Leipzig

Konflikte bearbeiten im digitalen Raum

Die sog. sozialen Medien führen es uns Tag für Tag vor: Im digitalen Raum können Konflikte in Echtzeit eskalieren. Welche Dynamiken stecken dahinter? Wie können wir diese Prozesse verstehen? Und wie können wir digitale Diskurse so gestalten, dass Konflikte konstruktiv bearbeitet werden? Kann man digital überhaupt deeskalieren? Und wenn ja, mit welchen Tools und Methoden?

  • Marcus Bloser, Geschäftsführer IKU GmbH

In Vielfalt zum Ziel – der Beteiligungsprozess zur Fortschreibung des baden-württembergischen Landesaktionsplans für Menschen mit Behinderungen als Beispiel der Breiten Beteiligung

Das Land Baden-Württemberg hat seine Maßnahmen zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der UN („UN-BRK“) in einem Landesaktionsplan (LAP) zusammengefasst. Nach einer Evaluation soll dieser Plan nun fortgeschrieben werden – unter intensiver Beteiligung von Menschen mit Behinderungen. Die Allianz für Beteiligung setzt diesen mehrstufigen Prozess im Auftrag des Sozialministeriums BW um und berichtet am Thementisch über die Erfahrungen aus dem bisherigen Prozess. Den Prozess charakterisiert seine Mehrstufigkeit (Online- und Offlineformate in Kombination) und die Beteiligung sehr unterschiedlicher Zielgruppen (Direktbetroffene und Teilnehmende aus der baden-württembergischen Landesverwaltung). Auch Erkenntnisse zu einer gelingenden Breiten Beteiligung sollen für die Tischteilnehmer*innen dargestellt und im zweiten Schritt für deren eigene Pro- zesse nutzbar gemacht werden. Die Teilnehmer*innen lernen neben dem Prozess zum Aktionsplan ein weiteres Beispiel gelungener Breiter Beteiligung in Baden-Württemberg kennen.

  • Hannes Schuster, Allianz für Beteiligung e. V.

Gelingende Beteiligung im Quartier

Der Großteil der Menschen möchte sich bei Themen engagieren, die gesellschaftlich relevant sind und sie im Alltag betreffen. Die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung sind hier noch nicht ausgeschöpft. Das zeigt sich beim Thema „Quartiersentwicklung“, um Antworten auf die demografische Entwicklung und wachsende Hilfe- und Pflegebedarfe zu finden. Zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure gründeten ein breites Bündnis in einem Karlsruher Stadtteil. Mit breiter Bürgerbeteiligung und hohem ehrenamtlichen Engagement sorgt es mit Beteiligung, Vernetzung und kreativen Aktionen kontinuierlich für Zusammenwachsen im Quartier im Sinn einer „Caring Community“. Die Stadtverwaltung und soziale Träger kamen als Bündnispartner hinzu.

  • Dr. Christine Dörner, Organisationsentwicklerin

 

16:10 Uhr

Session 2: Thementische

Revierdialog – Die Revierstammtische im Mitteldeutschen und im Lausitzer Revier. Das Dialogformat der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung GmbH (SAS) zum Strukturwandel in den sächsischen Braunkohlerevieren

Im Rahmen der Transformationsprozesse der beiden Sächsischen Braunkohlereviere gibt es zahlreiche Themen und Fragen, zu denen die unterschiedlichen Akteure des Strukturwandels mit den Menschen vor Ort in einen Dialog gehen möchten. Ziel dieses Austauschs ist es, den Bürgerinnen und Bürgern in den betroffenen Regionen Raum für Fragen, Sorgen und Ideen zu geben. Gleichzeitig bietet sich im Rahmen dieser Abende die Chance für die Akteure, Vorhaben und Ideen vorzustellen. Mit der Implementierung dieses Formats löst der Freistaat Sachsen auch eines seiner Versprechen ein, die Bürger aktiv am Strukturwandelprozess zu beteiligen und in diesen zu integrieren. Jörg Mühlberg, Geschäftsführer der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung, wird im Rahmen seines Vortrags auf die Genese dieses Diskussionsformates eingehen und aufzeigen, wie sich das Format in 2023 weiterentwickeln wird.

  • Jörg Mühlberg, Geschäftsführer Sächsische Agentur für Strukturentwicklung GmbH (SAS)

Das Beratungsnetzwerk des Demokratie-Zentrums Sachsen – Einblicke in die Praxis. Was können Bürgerinnen und Bürger tun bei beabsichtigten Immobilienkäufen von Rechtsextremisten?

Im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!« wurden in den letzten Jahren in allen Bundesländern Landesdemokratiezentren eingerichtet. Seit April 2016 hat sich das Demokratie-Zentrum Sachsen zu einem zentralen Knotenpunkt für landesweite Aktivitäten der Prävention und Beratung in den Themenbereichen Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entwickelt. Dank der Arbeit des Demokratie-Zentrums wurden in den letzten fünf Jahren die Unterstützungs- und Beratungsangebote für demokratisch engagierte Menschen im Freistaat ausgebaut und gestärkt. Das Demokratie-Zentrum Sachsen bildet das Dach für ein gewachsenes Beratungsnetzwerk, welches sowohl im Bereich der Extremismusprävention als auch Intervention professionelle Beratung anbietet. Mit dem breiten Angebot der Mobilen Beratung, der Beratung von Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt sowie der Ausstiegs- und Distanzierungsberatung kann notwendige Unterstützung gezielt und kostenfrei bereitgestellt werden. Auf die Beratungs- und Unterstützungsangebote des Demokratie-Zentrums Sachsen können alle Schulen, Eltern und Familienangehörige, Kommunen, Vereine, Verbände, Religionsgemeinschaften sowie weitere Ratsuchende im Freistaat kostenfrei zurückgreifen.
Das Kulturbüro Sachsen e. V. berät seit 2001 lokale Vereine, Jugendinitiativen, Kirchgemeinden, Netzwerke, Firmen sowie Kommunalpolitik und -verwaltung in Sachsen mit dem Ziel, rechtsextremistischen Strukturen eine aktive demokratische Zivilgesellschaft entgegenzusetzen. Die Projekte erarbeiten Methoden und Inhalte, die bürgerschaftliches Engagement und konkretes Handlungswissen gegen Rechtsextremismus stärken und so demokratische Alltagskultur in sächsischen Kommunen und Landkreisen verankern.

  • Michael Nattke, Fachreferent, Kulturbüro Sachsen e. V.

Bürgerräte als Dialoginstrument am Beispiel der Corona-Krise

Das Instrument der Bürgerräte wird von immer mehr Kommunen, Landesverwaltungen und dem Bundestag zur Einbeziehung der Bevölkerung genutzt. Dabei geht es häufig um große, langfristige Themen (z. B. Demokratie, Sicherheitspolitik oder Klimawandel) oder um lokale Herausforderungen (z. B. Stadtentwicklung, kommunale Handlungskonzepte etc.). Doch kann dieses Instrument auch in Krisenzeiten, die von Unsicherheiten und Zeitdruck geprägt sind, sinnvoll genutzt werden? Am Beispiel der Bürgerräte zur Corona-Pandemie, die in Baden-Württemberg und Sachsen durchgeführt wurden, sollen die Chancen und Grenzen dieses Instruments genauer beleuchtet werden.

  • Prof. Dr. Christiane Dienel, nexus Institut (angefragt)

Hoffnungsmacher SachsenSofa – Debatten mit Herz und Haltung für ein besseres Miteinander im Land

Mauerfall und Wiedervereinigung sind drei Jahrzehnte vergangen, aber die Krise bestimmt den Alltag – und verschärft die politische Kultur. Doch was gibt Zuversicht? Was wird unser Miteinander in Zukunft tragen und wie kann es in den nächsten Jahren gestaltet werden?
Das Sachsensofa bringt diese Debatte voran – vor Ort. Und seit Neustem auch digital via Stream. Die Kirchen liefern damit einen Beitrag zu einer besseren Kultur des Miteinanders im Land.
In verschiedenen sächsischen Kommunen wird es in den kommenden Monaten in den Diskussionen um Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders, um gemeinsame Werte, Heimat und den demografischen Wandel gehen. Denn es lohnt, den Erfahrungsschatz der Menschen wieder zu heben. Es wird zu Ihrem Ort des Diskutierens. Für den Freistaat ist es das Sofa, dass die Sachsen von der Couch holt.

  • Dr. Thomas Arnold, Akademiedirektor, Katholische Akademie Bistum Dresden-Meißen

Bürgerbeteiligung in der Oberlausitz – der Gründungsprozess der Energie Genossenschaft Kodersdorf e. G. und seine zukünftigen Projekte

Im August 2022 hat sich in Kodersdorf, einer sächsischen Gemeinde im Landkreis Görlitz, die Energie Genossenschaft Kodersdorf e. G. gegründet. Ziel ist es, mithilfe alternativer Energiequellen eine bezahlbaren Strom- und Wärmeversorgung für die Einwohner aufzubauen. Schon 2006 wollten die Kodersdorfer eine Bürger-Energie-Genossenschaft gründen. Aber damals gab es noch preiswertes Gas aus Russland, die Stromkosten blieben im Rahmen und das Vorhaben wurde damals nicht weitergeführt. Kodersdorf will bis 2045 klimaneutral sein und gleichzeitig sollen die Energiekosten für die Kodersdorfer bezahlbar bleiben. Die Gemeinde Kodersdorf beteiligt sich erfolgreich seit 2014 im eea Prozess und betreibt seit 2021 ein Klimaschutzmanagement. Auch aufgrund dieser Erfahrungen und Ergebnisse haben 20 Männer und Frauen aus Kodersdorf und Umgebung nunmehr die „Energie Genossenschaft Kodersdorf e. G.“ gegründet. Wie dies möglich wurde und auch Beispiel für andere werden könnte, soll vorgestellt und diskutiert werden.

  • René Schöne, Ehrenamtlicher Bürgermeister Gemeinde Kodersdorf; Aufsichtsrat der Energie Genossenschaft Kodersdorf e. G.
  • Andreas Schneider, Vorstand der Energie Genossenschaft Kodersdorf e. G.

Betriebliche Demokratiekompetenz

Einen großen Teil ihrer Zeit verbingen die Menschen am Arbeitsplatz. Auch dort gibt es zunehmend Bedarf an Beteiligung – und ebenso demokratiefeindliche Vorfälle. Im Deutschen Gewerkschaftsbund gibt es mehrere Projekte, die sich der Demokratieforderung am Arbeitsplatz verschieben haben. Deren Leiterinnen und Leiter stellen ihre Erfahrungen vor.

  • Sandro Witt, Leiter der Initiative Betriebliche Demokratiekompetenz
  • Beate Rohrig, Leiterin des Projektes „Demokratie in der Arbeitswelt“

Kartoffelbrei & Sekundenkleber – Wie Diskurse mit Menschen funktionieren, die nicht mehr an Diskurse glauben

Wenn Erwartungen zu oft enttäuscht wurden, ziehen Akteurinnen und Akteure sich aus Diskursen zurück und wählen radikalere Wege, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Das Vorgehen der Letzten Generation zeigt dies beispielhaft. Wie solche Akteurinnen und Akteure zurück an den Tisch gebracht werden können und welche Schritte zukünftig gegangen werden sollten, um eine Radikalisierung zu verhindern wird an diesem Thementisch diskutiert.

  • Fabian Reidinger, Staatsministerium Baden-Württemberg

Die neue Auszeichnung „Gute Beteiligung“. Ziele, Bewerbungen und erste Erfahrungen

Das Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung e. V. vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal die Ausszeichnung „Gute Beteiligung“. Über den dahinter stehenden Prozess und die Bewerberinnen und Bewerber der ersten Auszeichnung wird an diesem Thementisch berichtet.

  • Andreas Paust, Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung e. V.
  • Astrid Köhler, Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung e. V.

Der nachhaltige Generationenbeirat baut Brücken

Handlungsfelder nachhaltiger Kommunalentwicklung:
Als Orientierungs- und Anwendungshilfe für Kommunen wurden 17 Handlungsfelder definiert, die das Themen- und Handlungsspektrum nachhaltiger Kommunalentwicklung zeigen und deutlich machen, wo Kommunen aktiv werden können.
Neben den drei Nachhaltigkeitsbereichen – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – liegt ein weiterer Schwerpunktbereich der Handlungsfelder auf den kommunalen Rahmenbedingungen. Die Handlungsmöglichkeiten kommunaler Verwaltung und Politik werden damit sowohl in ihrer Innenwirkung erfasst als auch in ihren Wirkungen nach außen abgebildet.
Aus den Handlungsfeldern leiten sich die Leitsätze einer nachhaltigen Kommunalentwicklung ab, die wiederum als Vorlage für die strategische Zielsetzung und Maßnahmenentwicklung eines kommunalen Nachhaltigkeitsprozesses dienen können.
Der „Nachhaltige Generationenbeirat“ dient dabei in der Verwaltung als fest verankertes Instrument.
Anhand konkreter Beispiele wird im Workshop die nachhaltige Transparenz des Generationenbeirats herausgearbeitet und dessen mögliche Brückenfunktion vorgestellt.
Als Grundlage dazu dienen die 17 SDGs (Sustainable Development Goals) und vom Themenkreis Transparenz der Allianz Vielfältige Demokratie zusammengestellte Thesen zur „Resilienz von Kommunen“.

  • MdL a. D. Sabine Wölfle, Lebenswerke GmbH
  • Martin Müller, Lebenswerke GmbH

Demokratie – ganz konkret! Ein rollendes Beteiligungsformat bringt Verwaltung und Bürger in Kontakt

In der KielRegion soll die Verwaltung in Zukunft bürgernäher und innovativer werden. So rollt jetzt z. B. ein Tiny Rathaus zu den Bürgern und schafft damit niederschwellige Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit der Verwaltung. Laut den Projektinitatorinnen und – initiatoren ist das Tiny Rathaus „eine Testfläche für Partizipation und öffentliche Innovation. Mit einem mobilen Raum kommt die Verwaltung zu den Bürgerinnen und Bürgern in ihren Stadtteil und lädt auf Augenhöhe zum Gespräch ein.“
Von Anfang wurde dieses Projekt von der Verwaltung und dem Kreativzentrum Anscharcampus kokreativ entwickelt und auch Bürgerinnen und Bürgern in die Konzeption, die Testphase und die Umsetzung mit einbezogen.
Zur Nachahmung empfohlen. Und deshalb gibt Sophie Mirpourian an diesem Thementisch einen Einblick in die verschiedenen Phasen des Projektes und die konkrete Umsetzung. In einer sich anschließenden Diskussion, moderiert von Dr. Ruth Beilharz, sollen diese und weitere Ideen für partizipative und kreative Begegnungsräume und Beteiligungsformate ausgetauscht und konkretisiert werden. Das Tiny Rathaus ist eine Kooperation der Landeshauptstadt Kiel, der KielRegion und dem Anscharcampus.

  • Sophie Mirpourian, anscharcampus, Kiel, Projektinitiatorin „Tiny Rathaus“
  • Dr. Ruth Beilharz, Mitbegründerin der School of Participation

 

17:30 Uhr

Plenum mit Zusammenfassung der wichtigsten Tagungsergebnisse

17:45 Uhr

Pause / Outdoor-Programm: Option eines Stadtrundgangs durch die Altstadt Pirna

18:30 Uhr

Beginn des Abendprogramms | Warming-up | Kabarett mit Tom Pauls

18:45 Uhr

Ministerpräsident Michael Kretschmer (Freistaat Sachsen)
im Gespräch mit Jörg Sommer (Direktor des Berlin Institut für Partizipation)
und Diskussion mit dem Publikum

20:00 Uhr
Verleihung des Medienpreises der Allianz Vielfältige Demokratie

20:30 Uhr
Offener Austausch und Abendbuffet

Moderation des Tagesprogramms:
Vanessa Edmeier, Geschäftsführerin der Hochrheinkommission, Waldshut-​Tiengen
Sebastian Reißig, Geschäftsführer der Aktion Zivilcourage e. V., Pirna

 

Programm

Donnerstag, 2. Juni 2023

 

ab 8:30 Uhr

Einklang mit Kaffee und Tee

9:00 Uhr

Austausch zur Weiterentwicklung der Allianz

10:00 Uhr

Treffen der Themenkreise

12:30 Uhr

Verabschiedung und Ausblick

13:00 Uhr

Ende der Veranstaltung

 

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